Die Kommune Lossehof ist weiterhin in Aufbruchsstimmung. Neben dem Aufbau des alten Fachwerkhauses entstehen bei uns kleine Arbeitsbereiche. Die meisten davon sind (noch) nicht an dem Punkt, an dem sie Geld einbringen, weshalb Vieles erst mal neben (auswärtiger) Lohnarbeit stattfindet. Für manche unserer Ideen ist das auch so angedacht, andere sollen wachsen und irgendwann zu „Haupttätigkeiten“ werden. Ein paar Menschen haben wir für Arbeit innerhalb der Kommune freigestellt, das Potential an von der Lohnarbeit freigestellten Personen, haben wir momentan ausgeschöpft.
Damit ihr euch einen Überblick über mögliche Arbeitsperspektiven auf dem Lossehof verschaffen könnt, möchten wir hier kurz schildern, in welche Richtungen derzeit konkrete Überlegungen angestellt werden – denn an Ideen mangelt es uns nicht und wir möchten damit dazu einladen, mit euren eigenen Ideen anzudocken.
Auch das Netzwerk mit den anderen Gemeinschaften in der Region entwickelt sich, so dass unsere Hoffnung ist, dass es bald problemlos möglich ist, in der einen Kommune zu arbeiten, in der zweiten zu wohnen und in der dritten Kommune Beziehung(en) zu führen. Im Ansatz leben wir das heute schon, es gibt Kommuneübergreifende Kollektive und Freundschaften sowieso. Diese Vision wollen wir ausbauen. Vielleicht habt ihr ja Lust dabei mitzumachen!
Die Mosterei
Eine der sehr frühen Überlegungen war es eine Mosterei aufzubauen. Obst gibt es genug. Aber Orte, wo Kaufunger*innen ihr Obst abgeben und dann ihren eigenen Saft mitnehmen können, gibt es kaum. In der Kommune Niederkaufungen ist das derzeit möglich, aber denkbar ist auch eine Ausweitung und eine Vergrößerung. Im letzten Herbst arbeitete in der Niederkaufunger Mosterei ein Kollektiv mit Menschen aus drei Kommunen der Region. Der produzierte Saft wurde nach den Bedarfen der Kommunen untereinander aufgeteilt.
Die Bäckerei
Heute schon finden sich gelegentlich schöne Kuchen und Torten auf den Tischen. Aber eigenes Brot gibt es derzeit nicht. Die regionalen Kommunen planen gemeinsam zwei Äcker zu kaufen. Auf einem davon könnte Getreide angebaut werden.
Konkret planen bei uns 3 Menschen, an einem Tag pro Wochen Brot für die umliegenden Kommunen zu backen. Die noch dafür fehlende Küche wird hoffentlich Ende diesen Jahres fertig werden. Ein Backofen in ausreichender Größe muss noch angeschafft werden.
Die Aufstricherei
In den allermeisten Kommunen gibt es leckere Aufstriche und wir alle haben unsere Lieblingsvarianten. Vegane Leckereien in schönen Gläsern stehen regelmäßig auf unseren Tischen.
Das Bildungskollektiv
Thom und Kathrin sind schon schwer am werkeln, bilden sich fort, konzipieren, entwerfen und entwickeln. Die Umsetzung dieser Idee steht kurz bevor. Das Konzept sieht vor klassische Inhalte aus der Politischen Bildung mit den erfahrungsbasierten Ansätzen aus der Umwelt- und Erlebnispädagogik zu kombinieren. Die Gründung eines allgemeinnützigen Vereins würde sich hierfür anbieten. Für eine mögliche Ausweitung der Bildungsangebote gibt es auch schon viele Ideen. Um aber über die Runden zu kommen, müssen und wollen beide – zumindest in nächster Zeit – auch bei anderen Trägern mitarbeiten.
Der Campingplatz
Dafür liegt derzeit ein Businessplan vor, der eines deutlich macht: Einen Campingplatz am Ostrand von Kaufungen zu betreiben, so schön und
richtungsweisend diese Idee auch sein mag, wird ökonomisch ein richtig großer Brocken. In Kürze beginnen Gespräche mit der IHK und die Suche nach Fördermöglichkeiten. Aber in Kombination mit dem Bildungskollektiv fallen uns gerade eine Menge Dinge ein.
Die Schreinerei
Hier warten wir auf den Bau des Daches auf der alten Scheune, welches in diesem Jahr gebaut werden soll. Unser Schreiner Jonas verfolgt das Projekt am aktivsten. Jonas ist zugleich auf unserer Baustelle tätig und dort auch noch eine Weile beschäftigt.
Der Mitgliederladen
Seit nun fast einem Jahr betreiben wir einen Mitgliederladen namens Mila O. im „Zentrum“ von Oberkaufungen, der an drei halben Tagen geöffnet ist und sich stetem Zulauf erfreut. Neben den Bio-Lebensmitteln vom Großhandel gibt es hier ein Buchtauschregal, Töpferei aus dem Ort und eine Solawi-Abholstelle. Mehrere Kommunard*innen teilen sich die Arbeiten wie Ladendienste, Bestellungen beim Großhandel und das Einräumen der Regale.
Die Verwaltung
Wie die meisten Kommunen haben wir eine Menge Papierkram. Und darum haben wir eine Verwaltung. Es gibt einen Verwaltungsbeirat, „hauptamtlich“ haben wir nur eine Person in der Verwaltung. Das wollen und das müssen wir ändern. Zum einen ist es nicht gut, wenn sich „Macht“ konzentriert. Zum anderen hat Steffen der Kommune nur eine Zusage über fünf Jahre Verwaltungstätigkeit gegeben (wovon schon ein wenig verstrichen ist).
Das Gemüsekollektiv
Wir betreiben keine Landwirtschaft und unser Gemüse beziehen wir zum größten Teil aus Anteilen an der Solidarischen Landwirtschaft der Kommunen in Niederkaufungen und Escherode. Trotzdem gibt es bei uns ein kleines Gemüsegartenkollektiv aus momentan 3 Menschen, die Spaß daran haben auf unserem Gelände unsere Solawi-Anteile durch eigenes Gemüse und Saatgut zu ergänzen.